Linux Mint, nach den Flitterwochen
Zuerst ein bißchen Gretna Green, die Pyramiden und das Collosseum, danach Las Vegas, Bora Bora, Niagarafälle und den Kilimandscharo. Nach 4 Wochen sind die Flitterwochen nun vorbei, sie waren abwechslungsreich, bunt und spannend, aber jetzt ist es an der Zeit es sich daheim gemütlich einzurichten.
Oder auch: In diesen 4 Wochen habe ich alle Linux Mint Desktops installiert, auch mal nebeneinander. Zumindest bei xfce, lxde und mate ging das ohne sichtbare Beeinträchtigungen des Systems, wenn man mal von den Mehrfacheinträgen in den Menüs (Editor, Bildbetrachter, etc) absieht. Ist unordentlich, lenkt ab und macht dann wenig Sinn. Richtige Probleme gab es bei der Deinstallation, so richtig sauber bekam ich das nicht mehr hin. Nebenbei noch Suse und Ubuntu/Kbuntu auf einem USB Stick installiert (usb3, 64gb Sandisk Extreme, so flott wie eine übliche interne Sata Platte) … viele Programme installiert und wieder deinstalliert. In den 4 Wochen bestimmt ein halbes Dutzend mal eine komplette Neuinstallation auf der Systemplatte gemacht.
Die Installation, so verlockend schnell, daß man jegliche Hemmungen verliert sie öfter durchzuführen. Man klickt das Symbol Mint installieren an, landet schnell auf dem Einstellungsschirm für die Installationsart, bei mir „Andere“, da ich mehrere Platten/Partitionen habe. Auf sda1 (die SSD) das Wurzelverzeichniss „/“ und auf sdb3 (die Barracuda) eine kleine Swap Partition, die dazwischen liegenden ntfs Partitionen bleiben erstmal noch unberührt. Dann noch den üblichen Einstellungskram, Sprache, Region, Tastatur, Name, Passwort eingeben, Enter drücken und die Installation beginnt. Ich geh dann entweder eine Zigarette rauchen oder mache mir einen Kaffee, ein zeitlich also sehr überschaubarer Rahmen. Wenn ich zurück komme werde ich schon gefragt, ob ich noch weiter das Live System ausprobieren oder den Rechner neu starten und ins installierte System wechseln möchte … das sind also keine 5 Minuten!
Nach dem Neustart sollte man die Aktualisierung ausführen, je nach Geschwindigkeit der Internetverbindung kann das zwischen 3-5 Minuten (vdsl 50) oder 15-20 Minuten dauern (dsl 16000) bis alle Update Pakete auf dem Rechner sind und je nach Geschwindigkeit der Festplatte dauert es dann auch nochmal seine Zeit, bis das System alle Neuerungen integriert hat. Es spricht aber nichts dagegen, während dieser Zeit schon mal den Email Client einzurichten, Firefox zu Restaurieren (Febe sei Dank dauert das bei mir keine 5 Minuten und mein FF hat den gleichen Stand, wie er ihn schon unter Windows hatte). In der Regel ist die Systemaktualisierung abgeschlossen, bevor ich die ca 120 GB Daten für mein Home Verzeichniss (hauptsächlich Bilder) von der Backup Partition kopiert habe.
Dannach kommen die für mich nötigen Programm Installationen : Wine, primär wegen des JPG-Illuminator, für den es keine Alternative unter Linux gibt RawTherapee (aus einem PPA, weil aktueller), mein bevorzugter RAW Konverter seit 2006 LighZone (aus einem PPA, weil aktueller), als Ergänzung (unter Windows hatte ich immer so ca. 6 RAW Konverter in Benutzung, unter Linux werde ich wohl bescheidener sein). Cherrytree (deb File zum Download), weil er Windows KeyNote (meine Dokumentenverwaltung seit Win 98) Dateien importieren kann XnViewMP (deb File zum Download), weil FastStone aktuell unter Wine unzuverlässig ist und ich einen schnellen Bildbetrachter benötige der auch RAW Bilder problemlos anzeigen kann. Datenbankbasierende Lösungen ala Shotwell und Digikam passen nicht wirklich zu meinem Workflow Deluge anstelle Transmission, der Optik wegen ffDiaporama für Diashows (muss ich aber erst noch gegen andere Alternativen austesten) BleachBit, ein Bereinigungstool ähnlich CCleaner unter Windows
Für einen eingefleischten Norton Commander/Dos Command Center (DOS) und FreeCommander/SpeedCommander (Windows) Fan sind der Midnight Commander (Konsole) und der Double Commander (Desktop) die passende Lösung, wobei man als Alternative zum Double Commander auch den Gnome Commander nehmen könnte.
Alles andere, Bildbearbeitung (Gimp), Office Paket (LibreOffice), diverse Medienbetrachter für Videos und Musik und Hilfsprogramme, die man bei Windows teilweise erst zusammensuchen und installieren muß, sind schon in der Grundinstallation enthalten (wir erinnern uns, das war der Teil, der sich während einer Zigarettenlänge erledigte). Ein viertel Stündchen geht dann noch drauf zum organisieren des Desktops und der Leiste, wobei man in dem Bereich natürlich auch viel Zeit verbraten kann, das hat dann aber nicht mehr zwingend was mit Funktionalität zu tun (mein Desktop sieht, nach Einbindung eines eigenen Bildes, fast so aus wie mein Windows Desktop, ich schäme mich ja fast). Alles in allem dauert es keine 3 Stunden, bis ich ein für mich komplett eingerichtetes System habe und das ersten mal BleachBit zum Bereinigen drüber laufen lasse. Das erste mal hat es natürlich auch ein bisschen länger gedauert (doppelt so lange), da ich mich zuerst durch Infos und Hilfestellungen durchwühlte (bevorzugt ubuntuusers.de ) und auch noch die externen Quellen suchen musste.
Ich denke, es wird eine glückliche Ehe … und wenn es mal langweilig wird, gibt es einfach ein neues Kleidchen ;-}