wie ich auf den hund kam
Ich wollte mir irgendwann ja mal wieder einen zulegen, so ab >65, bevorzugt einen Irish Wolfhound, ein Weibchen. Ich hatte ja schon zwei Wolfis und abgesehen davon, daß sie manch einem zu sperrig sind, vom Charakter und Gemüt her sind sie wirklich einfach zu handhaben. Okay, sie sind unter Hunden jetzt nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte, Mantrailing, Schutzhund, an so was brauch man gar nicht denken, selbst Begleithund ist ... anspruchsvoll. Es sind halt Hetzjäger, ein Kaninchen in 200m Entfernung sehen und Gas geben, das ist ihr Ding und wenn sie erst mal am Rennen sind... mit abrufen ist da nix mehr. Das schärft den eigenen Blick für alles was sich im Feld bewegt :)
Nachdem mein Stress Jahr vorbei war und ich allmählich wieder an mich dachte, legte ich mir erst mal wieder ein Motorrad zu und kurze Zeit später, zur Befriedigung meines Reisetriebs, ein Dachzelt fürs Auto. Inzwischen sind die ja ziemlich IN und Mainstream geworden, 2017/18 war man da noch ein ziemlicher Exot.
Dabei lernte ich natürlich interessante Menschen kennen, auf dem großen Dachzelt Nomadenfestival 2018 z.B. Karin und Rüdiger, zufällig, eigentlich interessierte mich die große Deutsche Dogge bei der Nachbarin. Deutsche Schäferhunde haben mich nie wirklich interessiert, ausserdem sind sie in Haltung und Erziehung anspruchsvoller, als vielen bewusst ist. Auch sind sie viel zu klein. Mein kleinster Hund war Lena, eine Beauceron "Mutation" mit 74cm Stockmaß (weit über Rassestandard) und die größte war Tiny, mein Wolfi Mädchen mit 84/85cm. Ich bin Fan von großen Hunden, ich bücke mich ja auch ungerne ;-}
Ich kann ganz gut mit Hunden, auch was ihre Körpersprache betrifft, und ein Blick auf Nelson, den Schäferhund Rüde, machte mir klar, "hier kummste net rein!" Dabei stand er "nur" ganz ruhig da und fixierte mich. Er ist nicht wirklich groß, nur 63/64cm Stockmaß, wirkt aber mit Ausstrahlung, majestätisch. Rüdiger öffnete für mich den Zaun um ihren Mog und ich durfte rein. Alice, die Hündin kam sofort, beschnüffelte mich, ließ sich kraulen und wollte gleich spielen ... ich machte den Fehler und ging darauf ein (obwohl ich gewarnt wurde). Danach kam sie immer zum spielen zu mir, da konnte sie sehr hartnäckig sein. Nelson beschnuffelte mich im vorübergehen und erwies mir, genau so kam es rüber, nach einiger Zeit, die Gnade, daß ich ihn kraulen durfte :-).
Wir unterhielten uns viel über Hunde, sie hatten einen Wurf mit Nelson und Alice in Planung, fand ich gut, machte aber auch klar, da Schäfis nix für mich sind, zu klein und ich ja sowieso noch ein paar Jährchen warten möchte, so von wegen Moped fahren und Reisen. Auf dem großen Dachzeltfestival 2019 war der Wurf natürlich auch Thema, aber über das Grinsen von Karin, oder dem Satz von Rüdiger "Dir würde Karin jederzeit einen Welpen geben" machte ich mir keinen Kopf, war ja klar, Schäfis sind zu klein und der Termin passt mir auch nicht.
Beim nächsten Treffen waren die Puppys schon da, 5 Wochen alt, natürlich nimmt man die auch auf den Schoß, Welpen sind immer süß. Und irgendwann sagte Karin "Und das ist deiner". HÄ! Mir fiel spontan nur die Frage ein "Können wir darüber diskutieren?". War dämlich, damit hatte ich schon verloren. Schon längst sturmreif geschossen. Gab natürlich nix mehr zu diskutieren, Karin kann da sehr ... wie soll ichs erklären, überzeugend energisch sein.
Und seitdem habe ich Sire Archibald vom Steinataler Rudel. Ostblut, gerader Rücken, Neugierig, Intelligent, Alpha Rüde der immer wieder ausprobiert, wie weit er gehen darf. Meiner Hausärztin gefällt das, meine Blutwerte haben sich gebessert, ein bisschen Kondition bekommen, im statistischen Mittel 3 Stunden Bewegung an der frischen Luft bei jedem Wetter, macht sich schon irgendwie bemerkbar. Gut fürs Gemüt ist so ein Begleiter auch ;-}