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ein Intelligenztest

oder auch … wie robust ist meine Moral, meine ethischen Wertvorstellungen und will ich überhaupt wissen, wovon ich Teil bin.
und was hat das alles überhaupt mit Europa, Deutschland oder gar mir persönlich zu tun?

Der „UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung“, der Schweizer Jean Ziegler, erklärt:

„Keiner kann normal und glücklich leben in einer Welt, wo alle fünf Sekunden ein Kind verhungert.“ Und der UN-Mitarbeiter sagt auch, warum das so ist. Er nennt den weltweiten „Raubtierkapitalismus“ oder die Börsen-Spekulation auf Grundnahrungsmittel und Wasserreserven auf den internationalen Finanzmärkten. Er nennt die Politik der Industrieländer, die ihre eigene Landwirtschaft mit einer Milliarde Dollar pro Tag subventionieren, so dass die dadurch erzeugten Billig-Produkte weltweit exportiert werden können und damit auch die Existenz der Bauern in den ärmeren Ländern zerstören, die keine Subventionen bekommen. Und diese können dann bei diesen Dumping-Preisen nicht mithalten und gehen kaputt.

Der UN-Sonderberichterstatter nennt die von den Industrieländern beherrschten Einrichtungen wie Internationaler Währungsfonds und Welthandelsorganisation WTO, welche armen Ländern z. B. schon verboten haben, Lebensmittelreserven für die Bevölkerung anzulegen oder manche Lebensmittel gratis zu verteilen, damit die Bedingungen für die Spekulanten an den Finanzmärkten nicht verzerrt würden und damit die Profite von Anlegern dort nicht gefährdet würden.

Jean Ziegler von den Vereinten Nationen fasste alles zusammen mit den Worten:

„Alles wird dem Prinzip der Profitmaximierung unterworfen. Diese kannibalische Weltordnung von heute ist das Ende sämtlicher Werte und Institutionen der Aufklärung, unter denen wir bisher gelebt haben, das Ende der Grundwerte, der Menschenrechte.“

ps: die Zahlen schwanken, je nach Quelle, zwischen 5000 bis 18000 Kinder bis 5 Jahren/Tag, man könnte also, so zur Beruhigung, die niedrigste Zahl nehmen (Kinder zwischen 5-14 verhungern ja scheinbar nicht)

aber es gibt ja nicht nur Hunger

Alle fünf Sekunden stirbt laut Unicef weltweit ein kleines Kind, das meist mit einfachen Mitteln hätte gerettet werden können. Rund eine Million Säuglinge jährlich überlebten den ersten Tag nach ihrer Geburt nicht. Quelle: Unicef

Die Erwachsenen die aus den gleichen Gründen sterben mögen zwar eine statistische Relevanz haben, aber mit leidenden Kindergesichtern kann die Spenden sammelnde Mitleidsindustrie einfach mehr Einnahmen generieren ….

http://www.jetzt.de/politik/interview-mit-einer-professorin-fuer-supply-management

und was hat das wohl mit der aktuellen Flüchtlings“krise“ zu tun, die gerade über uns hereinbricht und die ja noch in den Kinderschuhen steckt, zu dem was noch kommen wird.

Das Thema „regime changes“, ein Euphemismus mit dem Kriege legitimiert werden, lass ich mal außen vor, wer da was wissen wollte, könnte sich ja selber kundig machen.

Ich kann ja, irgendwie, jeden verstehen, der es vermeidet sich mit komplexeren Kausalitätsketten zu beschäftigen. Ich würde auch nie widersprechen, wenn jemand behauptet, daß Denken anstrengend ist und unangenehme Seiteneffekte auf die eigene Weltsicht haben könnte. Ich verstehe auch ganz gut die besorgten Bürger, die unsere Europäischen Werte, die sie mit Inbrunst verteidigen, übers abfackeln von potentiellen Asylantenheime definieren und anderen Straftaten unter demokratische Meinungsfreiheit subsumieren.

Wobei aber zwischen verstehen und akzeptieren, bei mir, nicht zwingend ein Zusammenhang besteht.

ps: Das einzig beruhigende daran könnte sein, daß der militante Veganer, der den Popanz seiner moralische Überlegenheit während seiner Missionierungsversuche stolz vor sich herträgt, im gleichen verschissenen Boot sitzt wie ich.