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einfach nur genervt

Nicht wirklich überraschend, das WordPress Theme das mir gefallen würde, gibt es einfach nicht.
Natürlich, wenn ich php könnte, wäre es kein Problem. Mein Wunschdesign in HTML/CSS umzusetzen, war jetzt nicht unmöglich, das Problem fängt dann eher damit an, daß ich verschiedene Dinge realisieren möchte, die nicht einfach durch copy&paste aus der üblichen WordPress Loop zu entnehmen sind.
Im Endeffekt ist mein Wunschtemplate eine Mischung aus viala, gonzo und depotmasthead,

Der gut gemeinte Rat: dann lerne doch ein bißchen PHP, dann bekommst du das auch hin, schießt ein bißchen an der Realität vorbei! Ich bin kein sonderlich aktiver Blogger, statistisch gesehen komme ich vielleicht auf ein Posting im Monat.
Programmieren gehört jetzt auch nicht zu meinen Hobbys und ich habe auch nicht vor, daraus eines zu machen. Der Aufwand steht also, für mich, in keiner Relation zum Ergebnis.

Ich hatte schon öfter mal den Gedanken, „back to the roots, meine Website also wieder, wie früher, steinzeitlich in html/css only zu gestalten.
Das hört sich nur auf den ersten Blick unbequem, unkomfortabel und umständlich an, aber schauen wir mal auf die Vor und Nachteile:

Was verliere ich alles? Die Bequemlichkeit eines online CMS/Blogs, Rechtesystem (für einen single user nicht wirklich spannend), Kategorien (inkl. der Möglichkeit das Texte in verschiedenen Kategorien sein können), Verschlagwortung (die dem Besucher als zusätzliche Kategorisierung angeboten werden kann) und Kommentierbarkeit.
Natürlich lassen sich Kategorien und Verschlagwortung auch manuell simulieren, aber der Pfelegeaufwand ist im Vergleich zu einem System, daß das automatisch macht, beträchtlich.

Was gewinne ich? Jede Seite sieht so aus, wie ich es mir vorstelle. Ich benötige keine zusätzlichen Plugins um zusätzliche Funktionalität zu bewirken, wobei ich jetzt bei meiner eher schlichten WP Installation auch mit ca 10 Plugins auskomme.
Ich muß mir keine Gedanken über über Sicherheit Schwachstellen in WP oder einem Plugin, durch die meine Domain oder mysql Datenbank komprimitiert werden könnte, machen.
Eine statische HTML Seite ist prinzipbedingt schneller als eine dynamisch generierte, bei der Darstellung der gleichen Inhalte.

Was kostet es mich? Ich muß mir sehr gut überlegen, wie die logische Struktur sein soll. Navigieren des Benutzers durch die Seiten, möglichst intuitiv für den Besucher.
Sitemap, Indexseiten für Kategorien, alles statisch, alles von Hand zu erstellen. Das Erstellen der Seiten an sich ist wiederum weniger aufregend, nachdem man die Templates erstellt hat muß man darin nur die Leertexte gegen den echten Inhalt austauschen.
Nachträgliche Änderungen in der Struktur sind zwar möglich, aber der Aufwand ist dann ein bißchen höher, als in WP ein Häckchen in einer Checkbox zu setzen.

Das größte Problem bleibt die Kommentierbarkeit. Zumindest theoretisch sollte man die Möglichkeit geben, auch wenn auf tägliche 5 Spamkommentare bei mir allerhöchstens ein echter Kommentar pro Jahr abgegeben wird.
Man kann dafür Disqus einbinden, aber extern gehostete Dienste sind nicht mein Ding, oder man nimmt Commentics, ein Kommentarsystem zum selber hosten.
Erscheint dann irgendwie ein bißchen unausgewogen, hinter den Kulissen. Auf der einen Seite ein schlankes, statisches html/css System und dann, nur für die Möglichkeit des kommentierens, ein php/mysql Koloss, dessen Installationspaket 50% größer ist, als das aktuelle WordPress Paket.
Ich denke, angesichts der realen Anzahl an Kommentaren bei mir, einfach darauf zu verzichten.
Wer mir unbedingt etwas mitteilen möchte, kann das auch per email machen und es spricht nichts dagegen, diese email Kommentare zu den entsprechenden Seiten zu veröffentlichen.

Da das Ganze nun eher nach einem Projekt für ein langes Wochenende (Weihnachten wäre nicht schlecht) und nicht für einen langen Abend aussieht, werde ich erstmal weiterhin, leicht genervt, den status quo pflegen.

[update] Und ein paar Wochen später wurde meine Mutter zum Pflegefall, ich zum 24/7 Pfleger und hatte fast ein Jahr lang ganz andere Dinge im Kopf.
Danach auch